Gotthard-Lukmanier-Oberalp |
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Schwierigkeit: 5
Kategorie: 6
Diese zweite Rundtour ab Andermatt (siehe Tour Furka-Nufenen-Gotthard) verlangt mit 153 km und 3300 Höhenmetern schon einiges von den RadfahrerInnen ab. Der Gotthard wird diesmal von der wenig spektakulären Nordseite befahren. Die alte Strasse mit teilweise Kopfsteinpflaster beginnt erst weit oben. Zur Runterfahrt empfiehlt sich die Hauptstrasse. Kurz vor Airolo wird diese zur Autostrasse und Velos werden auf die alte Tremolastrasse verwiesen. Bei Regenwetter empfiehlt es sich jedoch, beim Verbotsschild kurz beide Augen zuzudrücken. Denn auf nassem Kopfsteinpflaster mit schmalen Reifen ist es nicht allzu spassig.
Ab Airolo fällt die Strasse, mit Ausnahme von zwei kurzen Passagen, sanft über eine Distanz von 38 km von 1100 auf 300m. Wir befinden uns im Süden und im Sommer kann es entsprechend warm werden. Die Strecke folgt weitgehend der Hauptstrasse. Ab Faido können kleinere Stücke auf markierten Radwegen zurückgelegt werden.
Ab Biasca ,
dem tiefsten Punkt unserer Tour, geht es links Richtung Lukmanier. Auf einer Strecke von 42 km sind ca. 1700 hm zu überwinden. Das erste Stück
ist auf einer schnell befahrenen Hauptstrasse. Nach knapp 2 km geht die alte Strasse
links weg Richtung Loderio und Sempione. Es sind zwar einige Höhenmeter mehr,
aber die typischen Tessiner Dörfer, die wir durchqueren, entschädigen
für diesen zusätzlichen Aufwand. Die ersten 12 km bis Acquarossa geht
es zügig voran. Danach zieht die Steigung an und wechselt sich bis nach Olivone
mit kurzen Flachstücken. Nach Olivone steigt die Strasse stetig an.
Eine schönere und verkehrsärmere Route führt kurz vor Acquarossa
links Richtung Ponto-Valentino. Nach Ponto-Valentino geht es nochmals links hoch
zum Dörfchen Largario, mit 17 Einwohnern die kleinste Gemeinde der Schweiz
und einem (leider verfallenden) Kirchenjuwel mit rundem Grundriss .
Die Gemeinde zählt zu den schützenswerten Ortsbildern der Schweiz. Nach
Largario wird die Strasse immer schmaler und bietet eine herrliche Sicht über
das breite Bleniotal .
Die Strasse bleibt für Rennräder ganz passabel, ist aber nicht für
die Abfahrt geeignet. Im oberen Teil folgt die Strasse den Wanderwegweisern Richtung
Aquila, bis man auf 1059 m kurz unterhalb von Camperio wieder auf die Hauptstrasse
trifft. Diese Variante ist ca. 3.5 km kürzer dafür etwas steiler.
Auf der Hauptstrasse hat mittlerweile der Verkehr etwas nachgelassen. Auch wenn
die Steigung insgesamt moderat ist, merkt man doch die Länge und die vielen
Höhenmeter. Zwischen Camperio und Acquacalda kann man auf 1412 m rechts nochmals
ein Stück der alten Strasse folgen. Nach Acquacalda flacht die Strasse etwas
ab und schon bald befinden wir uns auf der Passhöhe
beim unscheinbaren Lukmanier-Hospiz. Der eigentlich höchste Punkt befindet
sich in einer hässlichen Galerie 1.2 km weiter und 60 m höher.
Erst danach folgt die rauschende Abfahrt nach Disentis. Fast ohne Kehren geht
es 20 km auf einer gut ausgebauten Strasse
mit einigen Galerien und wenigen Tunnels abwärts. Vorbei an schmucken bündner
Dörfern ,
die sich zum Teil wie Nester an den Hang kleben. Von Weitem zeigt sich das stolze
Kloster als Wahrzeichen von Disentis .
2 km vor der Ortschaft folgt noch eine kleine Gegensteigung. Wir befinden uns im Vorderrheintal. Der letzte Pass beginnt relativ angenehm,
auch wenn man die zurückgelegten Kilometer schon in den Beinen spürt.
22 km und 900 hm lassen auch nicht auf einen steilen Anstieg schliessen. Erst
ab Tschamutt zieht die Steigung mit durchschnittlich 7% an, und in den letzten
Kehren vor der Passhöhe müssen noch die letzten Reserven freigelegt
werden. Es ist ein eher unscheinbarer Pass ohne Ausflugsrummel. Die ganze Strecke
ab Disentis begleitet uns die rhätische Bahn,
was mitunter auch beruhigend wirken kann. Nach der Passhöhe führt die
Strasse zunächst durch Galerien .
Und alsbald erreichen wir in einer kurzen und schnellen Abfahrt Andermatt, welches
bereits von weit oben sichtbar ist .
Wer immer noch nicht genug hat, kann noch die Schöllenen und das Urserental runterfahren (siehe Tour Furka-Nufenen-Gotthard).
Beschreibung | Profil & Karten |
Ort | Distanz km | Höhe m | Höhenmeter |
---|---|---|---|
Andermatt | 0.0 | 1447 | 0 |
Hospental | 2.0 | 1452 | 5 |
Mätteli | 6.0 | 1790 | 343 |
Gotthard | 11.0 | 2108 | 661 |
Hospiz | 11.5 | 2091 | 661 |
Ponte di Mezzo | 15.5 | 1729 | 661 |
Airolo | 24.0 | 1141 | 661 |
Rodi | 36.0 | 940 | 661 |
Faido | 41.5 | 711 | 661 |
Lavorgo | 46.5 | 615 | 661 |
Biaschina | 50.5 | 455 | 661 |
Biasca | 62.5 | 301 | 661 |
Loderio | 64.5 | 353 | 713 |
Semione | 68.2 | 399 | 759 |
Ludiano | 69.8 | 466 | 826 |
Motto | 70.7 | 441 | 826 |
Acquarossa | 74.7 | 528 | 913 |
Prugiasco | 75.8 | 618 | 1003 |
Ponto Valentino | 79.3 | 715 | 1100 |
Largario | 81.0 | 852 | 1237 |
Camperio | 87.4 | 1244 | 1629 |
Acquacalda | 96.5 | 1758 | 2143 |
A.Casacia | 98.5 | 1820 | 2205 |
Lukmanierpass | 101.0 | 1914 | 2299 |
Lukmanier | 102.2 | 1972 | 2357 |
Acla | 111.2 | 1477 | 2357 |
Curaglia | 115.7 | 1332 | 2357 |
Medelser Rhein | 119.2 | 1075 | 2357 |
Disentis | 121.2 | 1142 | 2424 |
Sedrun | 130.2 | 1404 | 2686 |
Rueras | 132.2 | 1404 | 2686 |
Tschamut | 137.2 | 1667 | 2949 |
Oberalp | 142.7 | 2044 | 3326 |
Schöni | 146.7 | 1883 | 3326 |
Andermatt | 153.2 | 1447 | 3326 |
Beschreibung | Tabelle |
Profil | Übersichtskarte 1:1 Mio |
Detailkarten 1:100'000 | |
Andermatt-Disentis (737kB) | Airolo-Biasca (1.05MB) | ||
(mit Klick öffnen)
Region | Alpen Schweiz |
Tourname | Gotthard-Lukmanier-Oberalp |
Distanz | 153 km |
Höhenmeter | 3326 m (ab Karte gemessen) |
Dauer | ca. 6.5 - 8.5h (reine Fahrzeit) |
empf. Übersetzung | 39/25 oder 30/19 |
Anreise | Ab Zürich mit SBB-Schnellzug, ab Göschenen mit der Furka-Oberalp-Bahn. Reisezeit ab Zürich knapp 2h. Veloverlad für 1 Tag Fr. 15.-, resp. Fr. 10.- mit Halbtax. |
Anmerkung | Start ab Göschenen möglich (+5km und 340 Höhenmeter), jedoch stark befahrene Hauptstrasse. Wer mit der Bahn unterwegs ist, kann die Tour auch in Disentis beenden und über Chur oder Andermatt mit der Rhätischen Bahn zurückfahren. Reisezeit bis Zürich 3h. |
© 2000 Urs Villiger
letztmals gefahren im Juli 2001